Tag 5 - Juna und das Meer

Oh je, ich habs im Gefühl, heute muss ich mich von meiner Freundin Oona verabschieden... Es scheint mir so als ob rund um mich rum Aufbruchstimmung herrschen würde. Meine Eltern räumen alles wieder ins Wohnmobil was sie so herausgeholt, heruntergeladen, losgebunden oder irgendwie haben rumliegen lassen. 

Jan kam grad zu uns ins Auto und hat gefragt ob wir "special wishes" oder so ähnlich hätten... Na ja, ich hab nix verstanden von dem was die hier reden. Seit Papa mit Jan abhängt hören sich die Worte noch komplizierter an als sonst - ich dachte bis heute eigentlich ich versteh immer mehr aber hier in Belgien kommt mir alles etwas crazy vor :-)

Heute hats schon ganz lecker geduftet als wir zu Willems ins Haus kamen denn Muriel hat ein Omlet gemacht und Jan hat wieder so einiges spezielles vom Bäcker mitgebracht unter anderem gabs heut Würstchen im Blätterteig die Jan im Ofen für uns warm gemacht hat. Ich hab echt alles probiert und fands voll lecker.

Es kam wie es kommen musste wir fuhren dann bald wieder los, bye bye Family Willems.

Ich hab gesehen wie meine Eltern auf die blauen Flecken der Landkarte gezeigt haben und ich glaube es geht heute noch an eine Art Riesenteich oder so. Ich hab wie immer eine ganze Weile im Womo geschlafen und als ich aufgewacht bin traute ich meinen Augen kaum! Der große Teich war einfach atemberaubend und ich hab den Mund kaum noch zugebracht und mein Finger stand gar nicht mehr still - da, da da... Mama erklärte mir dass der große Teich Meer heißt. Davor war ein Sandkasten der sogar größer ist als der neue von meinem Cousin Emil - ich konnte gar nicht so weit kucken so viel Sand war hier drin.

Ich hab gleich Muscheln gesammelt und rannte mit Mama und Papa zum Wasser runter. So schön hier mit den Vögeln, den Fischen, den Leuten auf dem Wasser mit den Brettern unter den Füßen und den Schirmen an den Schnüren und dem ganzen Drumrum. Ich will gar nicht mehr weg hier aber Papa sagt die Parkuhr sei jetzt aber dann abgelaufen und ich müsse wieder in meinen Sitz hocken und in Richtung Amsterdam mitfahren. Ok, zum Beweis dass ich am Meer war bring ich euch ein paar von den Muscheln mit.

Ich hab wieder geschlafen bis... 

...Papa so komische Worte wie Himmel Ar... und Heimatland und ich weiß nicht was noch alles gerufen hat. Es hat kurz davor wieder am Hintern vom Wohnmobil gschärrat und alles hier drin in den Schränken hat glaub ein mal nen Salto gemacht :-( Keine Jacke hing mehr am Bügel weil hier in Den Haag in den Seitenstraßen gabs so fiese Hügelchen in den Seitenstraßen über die man mit der knapp überladenen Einraumwohnung gaaaaaaaaaaanz langsam fahren muss oder besser gesagt sollte. Papa hat etwa 2 davon übersehen und immer kurz nachdem es einmal schwungvoll rauf und kläppernd wieder runterging hat er wieder so nen roten Hals bekommen - das hab ich von hinten ganz genau gesehen.

Wir fuhren dann ziemlich lang durchs große Amsterdam bis wir an unseren heutigen Stellplatz an der NDSM Werft ankamen. Es war schon halb 6 und alles ging jetzt auf einmal ganz schnell, wir wollten die Fähre ins Zentrum erwischen was wir dann auch noch geschafft locker geschafft haben. Nach ner viertel Stunde Boot fahren kamen wir in die Innenstadt und wir haben alles mögliche dort besichtigt, vom Käslädele wo ich das Angebot von A bis Z durchprobiert hab bis zum Kaffeeladen den die hier halt Coffee Shop nennen...

Ich bin heut erst um 9 wieder zurück im Womo gewesen und ich hab heut so viel erlebt da konnte ich auf keinen Fall gleich einschlafen. Ich wollte sowieso noch auf bleiben bis Papa heut um 12 nachts in seinen 40er rein feiert um zu sehen was er so alles bekommt. Als es dann soweit war (ich habs übrigens ganz easy geschafft so lange wach zu bleiben) hab ich noch ein bisschen mitgefeiert und gesehen dass er von Mama nen Kuchen und nen Umschlag mit einer Karte bekommen hat und auch noch ein Bild das Jule und Nele für ihren Gette gemalt haben sowie eine Kaffeetasse fürs Wohnmobil auf der die beiden drauf sind. Auch von Steffi, Christian und Hannes war ein liebes Geschenk dabei.

So, aber jetzt bin ich echt müde und muss ins Bett.

Bis morgen und liebe Grüße nach hause.

Juna.

Bei Jan und Muriel vor der Tür

Ich nehm auf jeden Fall alle von diesen hier mit nach Hause

Wenn ich nur mal oben an die Tüte ran dürfte...

Ich mag jetzt auch Brot

Unsere Route von Kuringen nach Amsterdam

Tag 4 - Einen Tag bei Jan, Muriel und Oona

Heute ist der 01. Mai 2015 und auch die netten Belgier hier haben einen Feiertag... Muriel bringt heute ihr Pferd in einen neuen Stall und kann somit leider heute morgen nicht mit uns zusammen frühstücken aber Jan hat leckere Sachen beim Bäcker um die Ecke besorgt, samt ein paar belgischen Leckereien wie Apfelkuchen mit Streusel, Aufstrich mit rohem Fleisch, Schokocroissants und dünnes sehr weiches Sandwichbrot was sich als echt ideal für mein von der Besetzung her eher noch mager ausgestattetes Zweizahn- Gebiss herausgestellt hat. Uns hats alles sehr gut geschmeckt und wir konnten ein paar Pläne für den Tag schmieden.

Die Sonne hat gescheint, Papa hat die Fahrräder hergerichtet und kurz drauf sind wir alle zusammen mitsamt Hund Suffy losgefahren um in einem nahegelegenen Naturschutzgebiet mit anscheinend 1000 Seen ein bisschen zu wandern. Wir wollen zum Mittag wieder zuhause sein damit Oona und ich einen Mittagsschlaf machen können und danach dann wollen wir auf ein Maifest nach Genk um die Parade anzuschauen und um einfach ein bisschen dort abzuhängen.

Auf dem Weg dorthin hab ich in einem Gehege meine ersten Kängurus aber auch Hirsche und Rehe gesehen. Eines der Kängurus hatte sogar ein Baby im Beutel. Im Naturpark sind mir dann einige Enten und Reiher begegnet - alles in allem ein cooler Morgen.

Wieder zurück hat Oona dann ihren Mittagschlaf gemacht aber ich hatte irgendwie keinen Bock drauf - ich hab lieber gleich wieder mit meiner heißgeliebten Kinderküche weitergespielt. Als Muriel heimkam hat sie noch Suppe für uns gemacht dann sind wir mit Jan's Zafira zur Parade nach Genk gefahren aber gerade er musste in den Kofferraum sitzen da wir ja 2 Kinder waren... Nach langer langer Parkplatzsuche liefen wir ins Zentrum wo echt viele Leute waren. Der Umzug war genial und interessant.

Eine weiter Spezialität aus Belgien haben wir noch bekommen - seeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeehr süße Teigkugeln. Wie so Quarkbällchen aus meiner Heimat nur mit echt nem dicken Schlag Puderzucker drauf. Papa hat mit Jan eine flüssige belgische Spezialiät genossen - es waren so helle blonde Getränke...

Wir durften auswählen was es zum Abendessen geben sollte und Mama und Papa haben sich entschieden was zu von einer Bude zu nehmen die es in Belgien an jeder Ecke gibt - einer "Fritture". Hier gibts allerlei Frittiertes, vom Fleisch bis zum Käse mit und ohne Kruste mit und ohne scharf aber immer mit French Fries - sehr lecker und vor allem sehr gesund :-)

Ich bin dann ins Womo- Bett hab aber noch gehört wie die Erwachsenen noch lange lange auf der Terasse gesessen haben und viel gelacht haben. Ein schöner Tag wie ich finde und ich hab jetzt ne Freundin aus Belgien - Oona.

See you!

Juna

Kängurus in Belgien? Komisch

Den letzten beißen die Hunde