Samstag, 20. Juni 2015

Tag 54 - Man spricht wieder Deutsch

Eigentlich wollten wir heut einigermaßen früh aufstehen damit wir mit frühstücken, duschen, Fahrräder und Gestühl verladen sowie dem Womoservice noch deutlich vor 11:00 Uhr fertig sind. Um 11:00 Uhr sollte man nämlich hier seinen Platz für die nächsten Gäste räumen. Da es gestern wieder mal etwas später wurde und wir außer bei der Fähre Kristiansund - Hirtshals aus Prinzip noch nie einen Wecker gestellt haben glotzten wir heute morgen ein bisschen erschrocken um die Ecke auf die kleine Digitaluhr über der Eingangstür.

Wir sahen dass es bereits nach 09:00 Uhr war und somit sollte ein Teil der erhofften Gemütlichkeit in Eile umgewandelt werden. Papa meinte das sei doch bis jetzt noch nie ein Problem gewesen dass man bis zur vorgeschriebene Zeit auscheckt und sich dann mehr oder weniger, meist weniger schnell vom Acker macht.

Der Platz ist nicht voll besetzt und es gibt hier keine automatischen Schranken oder Berechtigungskarten also konnten wir den ungeliebten Teil Eile quasi wegmogeln und ganz normal loslegen. Es regnete immer wieder und Papa wurde beim Einladen der Stühle ganz schön naß. Papa wollte hier am Platz auch noch Fotos in mein Online- Reisetagebuch hochladen da wir ja WLAN hatten. Irgendwann erwähnte Mama dass ja heute Samstag war und auch der Laden samt Werkstatt vielleicht nach 12 dicht machen und seine Tore schließen könnte.

Wir fuhren also vor die Tore um die WC- Kassette frisch zu machen. Dieses mal hat sich Mama der Sache angenommen, baute die Kassette aus und ging zum Automaten. Es ist selten aber an manchen Stellplätzen gibt es Stromsäulen, Frischwassersäulen und eben auch die Abwassersäulen mit Geldautomaten. Mama warf den Euro ein und die automatische Klappe hob sich nicht, sie half ein wenig nach und sie ging hoch aber fiel auch gleich danach wieder zu... Der Ergebnis war dass der Euro weg und die Kassette noch voll war.

Mama war gerade im Laden und am Klären des Missgeschicks beziehungsweise wie sie meinte der Fehlfunktion... Mama bekam den Euro zurück aber in der Zwischenzeit hab ich mit Papa die Kassette einfach zusammen mit einem anderen Gast der auch grad am Frischmachen war entleert. Endergebnis war jetzt ein gesparter Euro der mir zugute kommen sollte :-)

Wir fuhren heute mal wieder eine längere Strecke, ganze 350 km sollten sich aufsummieren. In Sachsen waren wir noch beim Tanken und im Aldi. Die Menschen hier reden echt einen recht strengen Dialekt und wir schmunzeln uns hier und da gegenseitig an. Ich versteh meist nur Bäähnhöf.

Wir kamen kurze Zeit später an einem MC Donalds vorbei und da ich eh grad nach einer Pause verlangt hatte war dies der ideale Grund für meine Eltern mal wieder ins goldene M zu gehen. Sie wollten sich ein Menü teilen und ich fragte mich was denn da noch für mich übrig bleiben sollte.

An der Kasse stehend fiel uns sofort auf dass die Menschen hier nur ne gute Stunde weiter südlich auf einmal wieder Deutsch redeten! Na gut, es war glaub niederbayerisch aber wir fühlten uns trotzdem sofort pudelwohl unter den gut gelaunten Gästen um uns rum. Ich versteh zwar auch nicht alles aber es tut den Ohren wirklich gut.

Der Reisemobilstellplatz an der Kaisertherme in Bad Abbach auf dem wir nächtigen wollten war als wir angekommen sind leider rammelvoll. Vor uns redete bereits ein italienisches Pärchen mit einer Frau die dort gerade Feierabend gemacht hatte. Sie sagte auch uns dass es heute am Samstagabend kein Problem sei auch außerhalb des Stellplatzes auf dem Parkplatz zu bleiben. Wir stellten uns dann hinter die Italiener die uns anschließend noch von ihrer geplanten Polenreise erzählten.

Ich spielte mit meinen Eltern noch rund um den Stellplatz, wir schauten einem Bayern beim Schnitzen von ganz filigranen Edelweißblumen zu und wir kochten uns noch was leckeres. Morgen früh wollen wir in die Kaisertherme zum Baden.

Übrigens haben wir heute total vergessen Fotos zu machen... Somit müssen die Worte meiner Geschichte heute ohne fotografischen Schmuck auskommen...

Gute Nacht!


Juna





Ich komm mit Papa näher...

...und näher...

...und näher

Freitag, 19. Juni 2015

Tag 53 - Schnipp Schnapp Haare ab

Heute war so eine Art kleine Premiere. Wir haben schon zwei Nächte hier in Dresden geschlafen und wir werden noch eine dritte bleiben! Unglaublich, das ist ja im Prinzip echt nicht viel aber sowas gabs auf unserer Rundreise bis dato noch nirgens. Wenn wir so eine Art Road- Trip wieder mal machen dann möchten wir die Schlagzahl etwas reduzieren um an den einzelnen Plätzen mehr Zeit zu haben. Vor allem möchten wir uns die Möglichkeit offen lassen in den Gebieten die uns besonders gefallen einfach 2 oder 3 oder gar 4 Tage länger zu bleiben.

Es wäre bestimmt schön noch mehr von dem Ort den man erreicht hat zu erfahren. Wir würden unser mobiles Heim also quasi unser gemütliches Basislager aufstellen und einfach ein bisschen mehr mit den Rädern erfahren und mit dem Rucksack erleben. Ich glaube fest dass das hier nicht unsere letzte Erlebnistour mit dem Wohnmobil war und freue mich schon auf weiter optimierte Zukunftspläne! Das coole an der ganzen Sache mit dem Wohnmobil ist die unglaubliche Spontanität, die fast grenzenlose Mobilität, die vielen neuen Kontakte, das immer vorhandene heimische Gefühl und die Nähe zu Natur und Familie. 

Aber zurück zu Dresden. Alles wie gehabt alles wie gestern. Mit der S- Bahn in die Altstadt und los gings. Wir kannten uns ja jetzt schon ein bisschen aus und wollten nachdem wir einen Friseurladen für Papa gefunden haben auch direkt die Ecken ansteuern die wir uns zum Einkaufen und Anschauen vorgenommen haben. Papa muss jetzt echt dringend die Matte frisiert bekommen denn der war schon seit mindestens 8 Wochen nicht mehr unter der Schere. Mama hatte ihm mehrmals angeboten die Universalschere am Schopf anzulegen aber irgendwie lehnte Papa das immer wieder dankend ab. 

Modern wie man ist schaltete Papa den allwissenden Google mit seinen Maps ein um einen Friseur zu finden. Da waren echt zig Friseure angegeben aber die ersten 4 waren schon mal nicht da wo uns der Herr Google hingeführt hatte. Entweder waren da schon wieder neue Läden drin oder irgendwelche Angaben waren falsch. Von ein oder zwei Schaufenstern von Friseuren lief Papa ganz schnell wieder weg weil die um die 30 Euro für einen Herrenschnitt haben wollten. In diesen Momenten hätte Mama mit ihrem Schneideangebot glaub leichtes Spiel gehabt.

Ne Stunde später, ich hab solange im Buggy geschlafen, hatte er einen Laden gefunden und einen Termin bekommen. Der Preis war ihm bis dahin glaub egal geworden. Eine Runde Einkaufscenter später saß er auch schon auf dem Frisierstuhl und die Schere hat geklappert. Ich saß mit Mama daneben und las Leo Lausemaus das die hier auch hatten. Als Papa zufrieden und wieder einigermaßen ansehnlich vom Stuhl aufgestanden ist haben die noch über mich und meine gerade mal 14 Monate alte dunkelblonde Mähne gesprochen das hab ich genau mitbekommen.

Die junge Friseusin sagte sie schneiden Haare bei Kindern die noch nie hier waren kostenlos was glaub das Stichwort war um mir schnurstracks einen Kinderumhang mit Pferd vorne drauf umlegen zu lassen. Es wurde versucht mich mit Äpfeln und Leo Lausemaus abzulenken aber ich hab schon aufgepasst was die da mit mir machte. Ich blieb anstandsweise ruhig sitzen und ließ mir die Spitzen schneiden was ja auch nicht schaden konnte.

Ich hatte den Rest vom Mittag in den ganzen Läden noch viel zu kucken und ließ nichts unversucht um Dinge die auf meiner Höhe waren zu erkunden. Shopping ist anstrengend aber für Mama und mich eine tolle Sache die wir stundenlang und pausenlos machen könnten. Papa war glaub schon nach dem Friseur und seiner Currywurst Brennstufe 3 zufrieden. Die Currywurst eine Stufe schärfer als die gestrige Brennstufe 2 musste er unbedingt ausprobieren. Leider waren wir ja den letzen Mittag in Dresden sonst hätte er gerne noch Brennstufe 4 probiert denn 3 war anscheinend noch nicht so scharf wie erwartet.

Beim Heimfahren trafen wir in der S- Bahn unsere Campingnachbarn aus Klingenberg. Wir unterhielten uns noch bis vor die Wohnmobiltüren echt nett miteinander. Papa redete mit Helmut sogar noch als wir anderen alle schon in den Mobilen verschwunden waren. Die haben sich gut verstanden und über ne Menge technisches Zeug gequatscht. Ein gelungener zweiter Dresdentag ging zu Ende.

Morgen gehts wieder weiter.


Juna 




Papa saß schon bei der Friseurin. Ich vertrieb mir die Zeit mit Apfelschnitzessen und Leo Lausemaus lesen.

Was geht ab?

Hey Papa, geht das mit dem Pferd in Ordnung? Kann ich das behalten?

Nickerchen vor dem Stadtbrunnen

Her damit, das ist genau mein Ding. Spängle für meine neue Frisur.

Mama, bist du dir sicher dass ich da noch rein passe?

Dresdner Kulteis- Stand "Haselbauer"




Für die, die es genauer wissen wollen:




Donnerstag, 18. Juni 2015

Tag 52 - Mit der Straßenbahn zum Zwinger

Der Wetterbericht ließ uns nicht viel Hoffnung auf schöne Tage in Dresden aber wir drückten einfach die Daumen dass es wenigstens trocken bleibt. Fürs erste hat das geholfen denn es war zwar trüb morgens aber es regnete nicht. Wir holten im Caravan- Shop ein Familienticket für die Straßenbahn und liefen zur Station die nur ein paar hundert Meter entfernt war. Das war ja echt praktisch, alle paar Minuten kam so ne gelbe Bahn mit der man fast jede Ecke in der Stadt erreichen konnte.

Ui, die geht aber ab. Als die Bahn losfuhr hats mich samt Mama fast umgehauen. Ich hab anscheinend ganz große Augen gemacht während der Fahrt aber für mich war das alles echt spannend und neu. Wir stiegen in der Gegend der Altstadt aus und begannen dort unseren Städtetag. Wir haben uns zwischendurch mit einer Currywurst und einer anscheinend original Thüringer Rostbratwurst gestärkt. Die Currywurst war von der Curry24 Bude wo es anscheinend die schäfste Currywurst der Stad gab. Papa probierte heute mal die sogenannte Brennstufe 2 aus. Darüber gabs aber glaub noch mal 5 Stufen mehr. Man muss ja die örtlichen Spezialitäten ausprobieren wenn man schon mal da ist... Wir haben die alt ehrwürdigen Gebäude wie Zwinger, Frauenkirche, Semperoper und auch den den Fürstenzug angeschaut.

Der Name Zwinger wurde im Mittelalter für den Bereich zwischen innerer und äußerer Stadmauer verwendet. Der Zwinger ist ein Gebäudekomplex mit Gartenanlagen und er entstand ab dem Jahr 1709 unter August dem Starken. Er erhielt den Namen Zwinger obwohl er bei Baubeginn schon keine dem Namen entsprechende Funktion mehr hatte. Er entstand als Garten und representatives Festareal und war bei der ursprünglichen Konzeption des Kurfürsten als Vorhof eines neuen Schlosses geplant. 1855 eröffnete darin die Sempergalerie als eines der wichtigsten deutschen Museumsprojekte des 19. Jarhhunderts. Während des 2. Weltkrieges wurde der Zwinger im Februar 1945 bei Luftangriffen schwer beschädigt. Seit dem Wiederaufbau in den 50er und 60er Jahren sind im Zwinger die Gemäldegalerie Alte Meister, der mathematisch physikalische Salon und die Porzellansammlung.

Die Frauenkirche ist das prachtvolle Zeugnis des protestantischen Sakralbaus und verfügt über eine der größten steinernen Kirchenkuppeln nördlich der Alpen. Auch sie wurde während der Luftangriffe 1945 und den dabei wütenden Feuerstürmen so stark beschädigt dass sie ausgebrannt in sich zusammenstürzte. Sie wurde erst nach der Wende von 1994 bis 2005 wieder aufgebaut.

Der Fürstenzug ist ein überlebensgroßes Bild eines Reiterzuges, aufgetragen auf rund 23000 Fliesen aus Meißner Porzellan. Das 102 Meter lange, als größtes Porzellanbild der Welt geltende Kunstwerk stellt die Ahnengallerie der zwischen 1127 und 1904 in Sachsen herrschenden 35 Marktgrafen, Herzöge, Kurfürsten und Könige dar.

Mitten in all der Kultur waren wir aber auch in einigen Einkaufsläden der Innenstadt. Wir waren in der einfach nur riesigen Altmarkt Galerie Dresden in der es über 200 Geschäfte, Restaurants und Cafes gibt. Man weiß vor lauter Klamotten und Artikeln gar nicht mehr was man kaufen soll. Wir fanden unter anderem für Papa einen Jogginganzug und für Mama neue Klamotten für ihren Zumbakurs. Im kleinsten Cafe Dresdens bestellten wir eine Dresdner Eierschecke und nen Kaffe für Papa. Die Eierschecke ist eine 3- schichtige Kuchenspezialität aus Sachsen und Thüringen. Der Kuchen schmeckt gut, ist aber auch so süß dass ein Stück für Mama, Papa und mich gereicht hat.

Wir bummelten einfach so lange wir Lust hatten durch die Innenstadt, fuhren dann wieder S- Bahn und kamen ziemlich ko und mit brennenden Füßen um halb 9 am Womo an. Das war ein spannender Tag für mich. Morgen gehen wir noch mal in die Stadt, Papa sollte nach über 8 Wochen dringend mal zum Frisör und Mama hat noch das eine oder andere Geschäft zu erkunden.


Grüße!


Juna




Hey was soll das, die Bild am Sonntag ist von letzter Woche!

Ist ja grad zum Lachen was da so alles für Geschichten drin stehen 

Ich kauf mit Mama das Straßenbahnticket. Gibts hier im Movera Laden.

Meine erste Fahrt mit einer Straßenbahn

Eine Currywurst Brennstufe 2 von der Curry24 Bude in Dresden

Wir sind im Dresdner "Zwinger"





Innenhof vom "Zwinger"

Cool, hier gibts jede Menge Treppen

Mama vor dem Fürstenzug

Dem Chinesen sein Fotoapparat sieht aber ganz anders aus als Papas



Lecker Thüringer Rostbratwurst. Komisch, gibts überall hier in Dresden

So sieht ne echte Dresdner Eierschecke aus...

Meine Buggy Rennstrecke

Shopping Shopping Shopping, Läden und Center soweit das Auge reicht


Super die ganzen Sachen hängen ja genau auf meiner Höhe!

Und, steht mir das rosa Stirnband? Schicki Micki oder?

Ich hab Spaß und die Zeit vergeht wie im Flug


In der Nordsee. Was die  hier haben haben mag ich gerne




Für die, die es genauer wissen wollen:








Mittwoch, 17. Juni 2015

Tag 51 - Auf Wiedersehen Mecklenburg Vorpommern - Hallo Sachsen!

Uns hats hier am Müritzsee echt gut gefallen aber wir sagen auf Wiedersehen und stellen uns auf eine längere Autobahnfahrt ein die uns durch unsere Hauptstadt Berlin bis nach Dresden führt. Grad heute ist allerdings superschönes Sonnenwetter und eine Radtour am See wäre uns ehrlich gesagt lieber gewesen als eine Autobahntour über total volle deutsche Straßen mit Sperrungen hier und Sperrungen da sowie Staus in und um Berlin. Wir haben das Navi mindestens 10 mal eine Alternativroute oder eine Sperrungsumfahrung berechnen lassen. Nicht alle dieser Vorschläge haben wir wahrgenommen da manch angezeigte Sperrung gar nicht mehr wirklich vorhanden war.

Meine Zähne lassen mich momentan in Ruhe und ich hab wieder beste Laune. Ich bin total zufrieden und freu mich mit meinen Eltern auf 2 oder 3 Tage Städtetour in und um Dresden. Mama hatte bereits in einem Heft für ausgezeichnete Reisemobil- Stellplätze was Tolles für uns gefunden. Der Caravaning Park des Wohnmobilhändlers Schaffer Mobil bietet preisgünstige und im Grünen angelegte Stellplätze mit guter Anbindung an die S- Bahn. Direkt vom Platz aus könnten wir sogar in den Elberadweg einfahren der uns ebenfalls in die gut 5 km entfernte Altstadt bringen würde.

Es war so etwa 18:45 Uhr als wir beim Stellplatz ankamen. Der freundliche Hymer und Movera Händler sagte wir sollen einfach einen schönen Platz aussuchen und uns dann später anmelden was ich zusammen mit Papa auch genau so gemacht hab. Mama fuhr derweil mit dem Fahrrad ins nahegelegene Elbcenter um uns noch Butter, Milch, Obst und Brot zu kaufen.

Papa unterhielt sich gerade mit einem Nachbarn als eine Holländerin recht zügig mit dem Fahrrad angefahren kam und fragte ob hier ein junger Mann mit Baby wäre. Papa sagte dass es sich bei dem jungen Mann um ihn und beim Baby um mich handeln könnte und bedankte sich im Spaß für die Worte "Junger Mann". Er fragte um was es sich denn drehen würde. Die Frau konnte nicht so gut deutsch aber erzählte was von Mama und ihrem Fahrrad und einer Hecke oder einem Zaun vor der Tür und wir sollen gleich kommen...

Papa dachte zuerst Mama sei vielleicht mit dem Rad in die Hecke gedonnert oder so ähnlich! Auf Englisch hats dann mit der Verständigung besser geklappt und es stellte sich zum Glück heraus dass Mama einfach vor verschlossenem Tor stand. Der Platz schließt die Pforten um 19:00 Uhr und man kommt danach halt nur noch mit dem Schlüssel rein. Alles war also gut nur hatte halt wie immer Papa die Schlüssel.

Ich ging nach dem Abendessen ins Bett und überlegte mir was ich morgen in der großen Stadt so alles sehen und einkaufen möchte. Das wird bestimmt total spannend. Mama saß mit Papa noch bis Mitternacht draußen und die beiden haben bei einem oder zwei Gläsern Wein noch gequasselt und und gelesen.


Juna






Räder wieder drauf und abfahrbereit

Ich schau mal kurz zum Wasserhahn und zu Mama rüber die da grad unsere Trinkwasservorräte auffüllt


Oh mann immer so viel los hier und draußen scheint die Sonne

Da hilft nur Augen zu und durch, wir kommen bestimmt bald an

Mama zeigt mir wie ein Purzelbaum geht...

...Ok, so geht das also, ich probiers auch gleich mal




Für die, die es genauer wissen wollen:

Dresden, die Landeshauptstadt Sachsens (Wikipedia)




Dienstag, 16. Juni 2015

Tag 50 - Radeln im Müritz Nationalpark

Ich hab meinen Vollkornsemmel und mein Frühstücksei heut morgen so schnell es ging verputzt weil ich doch mit Papa raus wollte um den Platten vom Fahrrad zu reparieren. Das gute alte schweizer Herrenrad Typ Villiger Silvretta hat uns unser lieber Freund Thomas ausgeliehen. Danke Thomas! Thomas wiederum hat es von seinem Onkel und unserem Freund Anton geschenkt bekommen als der sich ein E- Bike gekauft hat. Das Rad läuft eigentlich echt stabil und gut, fast so wie ein schweizer Uhrwerk. So wie ein schweizer Uhrwerk aber nicht läuft wenn ein Zahnrad klemmt so läuft auch das Villiger nicht mit nem Platten am Hinterrad...

Papa hatte nen neuen Mantel und nen Schlauch gekauft und die Teile galt es nun aufzuziehen. Wir  haben ja ne große Werkzeugkiste dabei und für so ne kleine Reparatur hatte es da an nix gefehlt außer an einer Luftpumpe für das Fahrradventil das Papa am wenigsten leiden kann, das französische Sklaverandventil. Wir hatten gestern schon an der Rezeption gefragt ob sie eine Fahrradpumpe hätten und die meinten sie hätten verschiedene da. Also stellte ich mit Papa das Rad auf den Kopf und wir bauten das Rad aus. Das ging ganz einfach. 

Wir gingen dann zusammen zur Rezeption und der junge Mann dort holte eine Pumpe nach der anderen bis wir endlich eine hatten die auf das dünne Franzosenventil gepasst hatte. Papa hätte Thomas am liebsten gleich einen Schlauch mit Autoventil eingebaut aber dafür müsste die Felge ein bisschen aufgebohrt werden und das wollten wir jetzt hier nicht machen.

Fast genauso schnell wie auseinander steckten wir alles wieder zusammen und pumpten und pumpten und pumpten mit der superkurzen Pumpe wieder Luft in den Reifen bis das Villiger wieder fit war. Obwohl ehrlich gesagt Papa die meiste Arbeit gemacht hatte war ich nach der Reifenwechslerei doch ziemlich müde und hab mich erst mal für gut 2 Stunden aufs Ohr gehauen. 

Durch meinen ausgedehnten Mittagsschlaf sind wir halt erst nachmittags um 15:30 Uhr losgeradelt aber was solls. Das Wetter war ok und unser Ziel, der Müritzhof, gar nicht mal so weit weg. Wir radelten zuerst durch Waren und dann durch den Müritz Nationalpark bis wir am sogenannten Landschaftspflegehof angekommen waren. Es hat echt Spaß gemacht da wir immer wieder kleine Radrennen gefahren sind und uns gegenseitig überholt haben.

Auf dem Müritzhof haben wir Kaffe, heiße Schokolade und Kuchen bestellt. Wir haben uns den ganzen Hof mit seinen Tieren und der Umgebung angeschaut und uns wieder auf den Rückweg gemacht. Wir wollten zum Abschluss noch eine Stadtrunde drehen und frisch fürs Abendessen einkaufen. Mama hatte auf dem Hinweg ein Schild gesehen das ebenfalls nach Waren gezeigt hat. Da Papa ja wie man weiß den Rückweg nicht gerne auf dem Hinweg geht kam ihm das auch sehr gelegen.

Heute sagte er mir dass er zurückgehen auf dem gleichen Weg wie hingehen sogar noch weniger mag als nicht perforiertes Klopapier das man im schlechtesten Fall auch noch weil es ständig abreißt immer wieder durch die Abreißzacken hindurch wieder aus der großen Spendertrommel rausfummeln muss. Da nützt alles jammern nix die gibts halt immer wieder auf den Campings...

Wir kamen auf dem Weg auch nach Waren aber wunderten uns schon ein wenig dass der Weg oder besser gesagt der Trampelpfad nicht im geringsten so gut präpariert war wie der ursprüngliche. Wir traten die Räder durch Mulden, über Äste, durch Gras und durch Sand. Als wir wieder auf die Hauptstraße einbogen und wir uns noch ein mal umdrehten wurde uns auch klar warum. Auf dem Wegweiser stand "Fußweg zum Müritzhof". Zu Mamas Entschuldigung muss aber gesagt werden dass auf dem Wegweiser im Wald nix von einem Fußweg gestanden hat.

Wir besuchten dann noch das nette Städchen Waren und dessen Marktplatz wo Mama noch frisches Obst und Gemüse gekauft hat. Meine Eltern sagten heute zu mir dass ihnen die Gegend hier echt gut gefällt und dass man auch in Deutschland wunderbaren Urlaub machen könne. Die Mecklenburgen Seenplatte zum Beispiel wäre was für ne Woche Fahrradurlaub. Sie würden das glaub am liebsten gleich hier machen aber uns geht ja zumindest aktuell die Zeit, sozusagen die Elternzeit aus. Mama und ich wollen gar nicht dran denken, in genau 10 Tagen soll unsere Elternzeitreise zu Ende gehen...

Papa sagt wie immer wir sollen positiv denken. In 10 Tagen Elternzeit könne man noch viel Schönes erleben, nach der Elternzeit könne man noch viel Schönes erleben und so weiter und so weiter. Traurig sein bringe nix denn in der Zeit könne man auch schöne Erinnerungen schaffen und nur Ansammlung von diesen und einem zufriedenen Jetzt sei erstrebenswert. Wir sollen uns einfach freuen auf das was kommt.

Wir planen ein paar Tage nach Dresden zu fahren.

Gute Nacht!


Juna



Ok, ich komm ja schon und helf dir Papa.

Ich seh kein Loch


Auf was wartest du Mama, Fotos können wir später machen






Da, da ist der Spatz der mir meinen Kuchenkrümel gestohlen hat!




Hätte gedacht dass es hier tiefer runter geht. Außerdem liegt hier Schrott drin anstatt Wasser...

Ui, so eine komische Henne hab ich ja noch nie gesehen


Mama am Gemüsestand, sieht ja ganz lecker aus bitte bring von allem was mit!



Resteverwertung mit einer Lachs- Reis- Gemüsepfanne. Anders aber genauso gut wie gestern.



Für die, die es genauer wissen wollen:

Der Müritz Nationalpark (Homepage)

Der Lanschaftspflegehof Müritzhof

Das Franzosenventil (Wikipedia)