Dienstag, 16. Juni 2015

Tag 50 - Radeln im Müritz Nationalpark

Ich hab meinen Vollkornsemmel und mein Frühstücksei heut morgen so schnell es ging verputzt weil ich doch mit Papa raus wollte um den Platten vom Fahrrad zu reparieren. Das gute alte schweizer Herrenrad Typ Villiger Silvretta hat uns unser lieber Freund Thomas ausgeliehen. Danke Thomas! Thomas wiederum hat es von seinem Onkel und unserem Freund Anton geschenkt bekommen als der sich ein E- Bike gekauft hat. Das Rad läuft eigentlich echt stabil und gut, fast so wie ein schweizer Uhrwerk. So wie ein schweizer Uhrwerk aber nicht läuft wenn ein Zahnrad klemmt so läuft auch das Villiger nicht mit nem Platten am Hinterrad...

Papa hatte nen neuen Mantel und nen Schlauch gekauft und die Teile galt es nun aufzuziehen. Wir  haben ja ne große Werkzeugkiste dabei und für so ne kleine Reparatur hatte es da an nix gefehlt außer an einer Luftpumpe für das Fahrradventil das Papa am wenigsten leiden kann, das französische Sklaverandventil. Wir hatten gestern schon an der Rezeption gefragt ob sie eine Fahrradpumpe hätten und die meinten sie hätten verschiedene da. Also stellte ich mit Papa das Rad auf den Kopf und wir bauten das Rad aus. Das ging ganz einfach. 

Wir gingen dann zusammen zur Rezeption und der junge Mann dort holte eine Pumpe nach der anderen bis wir endlich eine hatten die auf das dünne Franzosenventil gepasst hatte. Papa hätte Thomas am liebsten gleich einen Schlauch mit Autoventil eingebaut aber dafür müsste die Felge ein bisschen aufgebohrt werden und das wollten wir jetzt hier nicht machen.

Fast genauso schnell wie auseinander steckten wir alles wieder zusammen und pumpten und pumpten und pumpten mit der superkurzen Pumpe wieder Luft in den Reifen bis das Villiger wieder fit war. Obwohl ehrlich gesagt Papa die meiste Arbeit gemacht hatte war ich nach der Reifenwechslerei doch ziemlich müde und hab mich erst mal für gut 2 Stunden aufs Ohr gehauen. 

Durch meinen ausgedehnten Mittagsschlaf sind wir halt erst nachmittags um 15:30 Uhr losgeradelt aber was solls. Das Wetter war ok und unser Ziel, der Müritzhof, gar nicht mal so weit weg. Wir radelten zuerst durch Waren und dann durch den Müritz Nationalpark bis wir am sogenannten Landschaftspflegehof angekommen waren. Es hat echt Spaß gemacht da wir immer wieder kleine Radrennen gefahren sind und uns gegenseitig überholt haben.

Auf dem Müritzhof haben wir Kaffe, heiße Schokolade und Kuchen bestellt. Wir haben uns den ganzen Hof mit seinen Tieren und der Umgebung angeschaut und uns wieder auf den Rückweg gemacht. Wir wollten zum Abschluss noch eine Stadtrunde drehen und frisch fürs Abendessen einkaufen. Mama hatte auf dem Hinweg ein Schild gesehen das ebenfalls nach Waren gezeigt hat. Da Papa ja wie man weiß den Rückweg nicht gerne auf dem Hinweg geht kam ihm das auch sehr gelegen.

Heute sagte er mir dass er zurückgehen auf dem gleichen Weg wie hingehen sogar noch weniger mag als nicht perforiertes Klopapier das man im schlechtesten Fall auch noch weil es ständig abreißt immer wieder durch die Abreißzacken hindurch wieder aus der großen Spendertrommel rausfummeln muss. Da nützt alles jammern nix die gibts halt immer wieder auf den Campings...

Wir kamen auf dem Weg auch nach Waren aber wunderten uns schon ein wenig dass der Weg oder besser gesagt der Trampelpfad nicht im geringsten so gut präpariert war wie der ursprüngliche. Wir traten die Räder durch Mulden, über Äste, durch Gras und durch Sand. Als wir wieder auf die Hauptstraße einbogen und wir uns noch ein mal umdrehten wurde uns auch klar warum. Auf dem Wegweiser stand "Fußweg zum Müritzhof". Zu Mamas Entschuldigung muss aber gesagt werden dass auf dem Wegweiser im Wald nix von einem Fußweg gestanden hat.

Wir besuchten dann noch das nette Städchen Waren und dessen Marktplatz wo Mama noch frisches Obst und Gemüse gekauft hat. Meine Eltern sagten heute zu mir dass ihnen die Gegend hier echt gut gefällt und dass man auch in Deutschland wunderbaren Urlaub machen könne. Die Mecklenburgen Seenplatte zum Beispiel wäre was für ne Woche Fahrradurlaub. Sie würden das glaub am liebsten gleich hier machen aber uns geht ja zumindest aktuell die Zeit, sozusagen die Elternzeit aus. Mama und ich wollen gar nicht dran denken, in genau 10 Tagen soll unsere Elternzeitreise zu Ende gehen...

Papa sagt wie immer wir sollen positiv denken. In 10 Tagen Elternzeit könne man noch viel Schönes erleben, nach der Elternzeit könne man noch viel Schönes erleben und so weiter und so weiter. Traurig sein bringe nix denn in der Zeit könne man auch schöne Erinnerungen schaffen und nur Ansammlung von diesen und einem zufriedenen Jetzt sei erstrebenswert. Wir sollen uns einfach freuen auf das was kommt.

Wir planen ein paar Tage nach Dresden zu fahren.

Gute Nacht!


Juna



Ok, ich komm ja schon und helf dir Papa.

Ich seh kein Loch


Auf was wartest du Mama, Fotos können wir später machen






Da, da ist der Spatz der mir meinen Kuchenkrümel gestohlen hat!




Hätte gedacht dass es hier tiefer runter geht. Außerdem liegt hier Schrott drin anstatt Wasser...

Ui, so eine komische Henne hab ich ja noch nie gesehen


Mama am Gemüsestand, sieht ja ganz lecker aus bitte bring von allem was mit!



Resteverwertung mit einer Lachs- Reis- Gemüsepfanne. Anders aber genauso gut wie gestern.



Für die, die es genauer wissen wollen:

Der Müritz Nationalpark (Homepage)

Der Lanschaftspflegehof Müritzhof

Das Franzosenventil (Wikipedia)


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