Dienstag, 12. Mai 2015

Tag 15 – Ganz nah an der russischen Grenze

Papa saß gestern Nacht noch lange am Laptop und als er dann um 00:30 Uhr so schön schwungvoll ins Hubbett hoch kam durften wir ihm, da wir ja eh grad alle aufgewacht sind, noch eine gute Nacht wünschen... Bei der Gelegenheit bin ich dann noch ein Weilchen wach geblieben und hab dem starken Wind zugehört der unser Mobillheim ein bisschen wie ein Schiff ins Wanken gebracht hat. Außerdem ist's grad nachts auch nach zwölf noch fast noch so hell wie abends um neun. Zum Glück haben wir von Meschenmosers, von denen wir das Wohnmobil gekauft haben, so Isoliermatten für die Fensterscheiben mitbekommen mit denen es deutlich dunkler hier drin wird wie nur mit den Vorhängen.

Als wir hier in Sodankyla morgens um kurz nach 9 aufgewacht sind waren unsere norwegischen Nachbarn bereits abgereist und wir haben angefangen uns für den Tag zu richten. Mir zumindest gehen jetzt dann bald mal wieder die Klamotten aus da ich in letzter Zeit meine Windeln auf ihr Wasseraufnahmevermögen getestet habe und dabei meistens als Sieger hervorgegangen bin. Die Dinger sind meinem Durst einfach nicht gewachsen.

Morgen möchten wir ja nach Norwegen einreisen und deshalb wollten meine Eltern hier in Finnland noch mal die Lebensmittellager auffüllen. Es gibt hier echt wenig Dörfer oder gar Städte. Eigentlich sehen wir auf unserer Route wenn überhaupt irgendwas außer Wäldern und Seen fast nur einzelne Häuser oder Höfe. Die Landschaft ist rauh aber interessant. Wir sind nach Ivano gefahren, einer kleinen Stadt welche nur ca. 40 km von der russischen Grenze entfernt liegt. Hier war ein echt netter Laden in dem es alles gab was wir gebraucht haben. Ich hab mit Mama Lebensmittel eingeladen während Papa Motoröl geholt hat und in der Outdoorabteilung sowie bei irgendwelchen finnischen Taschenmessern die Zeit vertrödelt hat.

Wir haben auf dem Parkplatz noch Kaffee und Tee mit süßen Stücken gehabt und fuhren dann weiter. Auf unserem Weg ist uns noch ein junger Mann mit Fahrrad und Anhänger entgegen gekommen. Er fuhr gerade voll bepackt im strömenden und kalten Regen einen Berg hoch und wir haben ihm zugewunken. Als wir so weiter fuhren wünschten wir uns dass wir den armen Kerl auf nen heißen Kaffee oder so eingeladen hätten, der wäre bestimmt froh drüber gewesen. Es sollte jedoch nicht der letzte Fahrradreisende hier oben bleiben dem wir begegnen und vielleicht ergibt sich später noch ne Gelegenheit.

Dann ist uns am Vorbeifahren ein Campingplatz in Inari aufgefallen der aussah als hätte er geöffnet. Er war schön gelegen und wir haben beschlossen an der Rezeption zu klingeln. Der Bruder des Besitzers kam dann vorbei und hat uns eingecheckt.

Wir standen neben zwei weiteren Wohnmobilen und ich dachte mir noch dass ich das eine schon mal gesehen hab. Ah ja, jetzt fällts mir ein, neben den Italienern haben schon beim Haus vom Herrn Santa Claus am Polarkreis gestanden. Das andere war ein VW LT35 aus der Schweiz hat Papa mir gesagt. Das schweizer Ehepaar mitsamt Hund hatte einen Lagerschaden an der Vorderachse und wartete schon 3 Tagen auf die Ersatzteile aus dem VW Oldtimerlager in Singen. Beide möchten auch ans Nordkapp und irgendwie wieder zurück.

Mama hat noch Wäsche gewaschen und ich sah wie Papa meine aufblasbare Badewanne aufpustete. Ich sollte recht behalten mit meiner Befürchtung dass in heute auch wieder dran bin. Essen, trinken, die Gegend erkunden und den Abend bei Sonnenschein genießen das war dann ganz nach meinem Geschmack. Papa hat mir erzählt dass er mit Mama die Sonne noch bis kurz vor Mitternacht beobachtet hat und dass er noch ein paar Fotos gemacht hat. Er hofft sich jetzt dann bald mehr mit der Fotografie beschäftigen zu können.

Bis morgen!


Juna



Bussi für Mama
Der Wagen wird geladen























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