Papa
saß gestern Nacht noch lange am Laptop und als er dann um 00:30 Uhr
so schön schwungvoll ins Hubbett hoch kam durften wir ihm, da wir ja
eh grad alle aufgewacht sind, noch eine gute Nacht wünschen... Bei
der Gelegenheit bin ich dann noch ein Weilchen wach geblieben und hab
dem starken Wind zugehört der unser Mobillheim ein bisschen wie ein
Schiff ins Wanken gebracht hat. Außerdem ist's grad nachts auch nach
zwölf noch fast noch so hell wie abends um neun. Zum Glück haben
wir von Meschenmosers, von denen wir das Wohnmobil gekauft haben, so
Isoliermatten für die Fensterscheiben mitbekommen mit denen es
deutlich dunkler hier drin wird wie nur mit den Vorhängen.
Als
wir hier in Sodankyla morgens um kurz nach 9 aufgewacht sind waren
unsere norwegischen Nachbarn bereits abgereist und wir haben
angefangen uns für den Tag zu richten. Mir zumindest gehen jetzt
dann bald mal wieder die Klamotten aus da ich in letzter Zeit meine
Windeln auf ihr Wasseraufnahmevermögen getestet habe und dabei
meistens als Sieger hervorgegangen bin. Die Dinger sind meinem Durst
einfach nicht gewachsen.
Morgen
möchten wir ja nach Norwegen einreisen und deshalb wollten meine
Eltern hier in Finnland noch mal die Lebensmittellager auffüllen. Es
gibt hier echt wenig Dörfer oder gar Städte. Eigentlich sehen wir
auf unserer Route wenn überhaupt irgendwas außer Wäldern und Seen
fast nur einzelne Häuser oder Höfe. Die Landschaft ist rauh aber
interessant. Wir sind nach Ivano gefahren, einer kleinen Stadt welche
nur ca. 40 km von der russischen Grenze entfernt liegt. Hier war ein
echt netter Laden in dem es alles gab was wir gebraucht haben. Ich
hab mit Mama Lebensmittel eingeladen während Papa Motoröl geholt
hat und in der Outdoorabteilung sowie bei irgendwelchen finnischen
Taschenmessern die Zeit vertrödelt hat.
Wir
haben auf dem Parkplatz noch Kaffee und Tee mit süßen Stücken
gehabt und fuhren dann weiter. Auf unserem Weg ist uns noch ein
junger Mann mit Fahrrad und Anhänger entgegen gekommen. Er fuhr
gerade voll bepackt im strömenden und kalten Regen einen Berg hoch
und wir haben ihm zugewunken. Als wir so weiter fuhren wünschten wir
uns dass wir den armen Kerl auf nen heißen Kaffee oder so eingeladen
hätten, der wäre bestimmt froh drüber gewesen. Es sollte jedoch
nicht der letzte Fahrradreisende hier oben bleiben dem wir begegnen
und vielleicht ergibt sich später noch ne Gelegenheit.
Dann
ist uns am Vorbeifahren ein Campingplatz in Inari aufgefallen der
aussah als hätte er geöffnet. Er war schön gelegen und wir haben
beschlossen an der Rezeption zu klingeln. Der Bruder des Besitzers
kam dann vorbei und hat uns eingecheckt.
Wir
standen neben zwei weiteren Wohnmobilen und ich dachte mir noch dass
ich das eine schon mal gesehen hab. Ah ja, jetzt fällts mir ein,
neben den Italienern haben schon beim Haus vom Herrn Santa Claus am
Polarkreis gestanden. Das andere war ein VW LT35 aus der Schweiz hat
Papa mir gesagt. Das schweizer Ehepaar mitsamt Hund hatte einen
Lagerschaden an der Vorderachse und wartete schon 3 Tagen auf die
Ersatzteile aus dem VW Oldtimerlager in Singen. Beide möchten auch
ans Nordkapp und irgendwie wieder zurück.
Mama
hat noch Wäsche gewaschen und ich sah wie Papa meine aufblasbare
Badewanne aufpustete. Ich sollte recht behalten mit meiner
Befürchtung dass in heute auch wieder dran bin. Essen, trinken, die
Gegend erkunden und den Abend bei Sonnenschein genießen das war dann
ganz nach meinem Geschmack. Papa hat mir erzählt dass er mit Mama
die Sonne noch bis kurz vor Mitternacht beobachtet hat und dass er
noch ein paar Fotos gemacht hat. Er hofft sich jetzt dann bald mehr
mit der Fotografie beschäftigen zu können.
Bis
morgen!
Juna
Bussi für Mama |
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