Samstag, 16. Mai 2015

Tag 19 - Donuts in Sortland

Ich war ja gestern auf meinem ersten "Tanz" und drum hab ich heut erst mal schön ausgeschlafen - es war bestimmt halb 10 als ich aufgewacht bin. Wie jeden Morgen frühstücken wir und ich hör nebenher ein bisschen von meinen Kinderliedern die ich von Hannes und Franziska bekommen habe. Zum Glück hat Papa seinen Autoradio vom Audi hier rein gebaut mit nem großen USB- Stick vorne drin da gehen gaaaaaaanz viele meiner Lieblingssongs drauf.

Papa hat noch das geliehene Kabel beim Nachbarn abgegeben und sich mit denen über unsere nächsten Ziele unterhalten. Er hat noch ein paar Tipps bekommen wo es besonders schön sein soll und wie wir unsere Route die nächsten zwei Tage oder so ungefähr legen könnten. Dann sind wir losgetuckert um wieder zu der LPG Norge Station zu fahren die ja, wie wir mit unseren spärlichen Norwegischkenntissen vom Zettel abgelesen haben, auch Samstags auf haben soll.

Ja super! Die haben Samstags offen! Nur halt nicht am Wochenende des norwegischen Nationalfeiertags...

Ist ja eigentlich klar oder? Das stand da bestimmt auch irgendwie auf einem weiteren Zettel hinter dem Türglas den ja aber weder Mama noch Papa lesen konnte. Mir hat ihn erst gar niemand gezeigt sonst hätte ich denen erzählt dass die Norweger seit 1834 am 17. Mai ihren "Verfassungstag" feiern. Norwegen gehörte früher mal zu Dänemark und Dänemark musste 1814 Norwegen an Schweden abtreten. Die Übergabe war zeitlich jedoch etwas verzögert und diese kurze Zeit der Unabhängigkeit nutzten die Norweger um sich ihre eigene Verfassung zu geben. Am 17. Mai 1814 war ihre erste Nationalversammlung in der das Grundgesetz des Königreichs Norwegen verabschiedet wurde. Seit 1905 sind sie auch unabhängig von Schweden. Außerdem ist das seit langem der sogenannte "Tag der Kinder" nur damit ihrs wisst.

Aber hier im Industriegebiet gibts ja noch "Lians Caravans", einen recht großen Händler für Womos usw. Hier haben wir uns auch noch nach Gas und Adaptern erkundigt und Papa wollte jetzt endlich eine von den 5 kg Flaschen hier mitnehmen. Nur blöd dass die 5 kg Flaschen bei denen so komische Schnellverschlüsse haben. Da es 11 kg Flaschen mit Innengewinde im Regelfall an Tankstellen gibt hat Papa aber hier noch sicherheitshalber einen Adapter gekauft der es dann ermöglicht solch eine zu verwenden. 

Nach dem vielen Essen hier auf dem Parkplatz war wohl mein Bäuchlein vorne zu schwer (es sah aus wie das von Papa) und mich hats vorneüber auf dem Sofa umgehauen und voll mit dem Kopf gegen den Tisch. Aua! Sieht aus als würde ich meine erste Beule bekommen - mal sehen wie sich das entwickelt.

Es folgen wieder sehr schöne Landstriche und wir sehen heute zum ersten mal wie die Fjorde und die Gewässer hier total dunkelblau bis mintgrün in der Sonne schimmern. Voll genial. Wir kamen dann abends in Sortland an, dem Beginn der Inselgruppe der Vesteralen. Wir fanden im Stadtrandgebiet einen COOP in dem wir eingekauft haben und auch gleich beschlossen haben auf dessen Parkplatz zu nächtigen. Wir haben uns auf die Räder geschwungen und sind über die große Bogenbrücke nach Sortland rein geradelt.

Überall hats norwegische Fahnen und junge Leute die sich wohl auf eine lange Partynacht vor ihrem Nationalfeiertag vorbereiten. Die sind hier alle mit ihren getunten Karren  vom US Muscle Car, über den 123er Diesel Mercedes mit extra großem Scania Turbolader bis zum betagten Volvo- Kombi unterwegs und Papa meinte das sei ja wie bei ihm früher in den 90ern. Die schrauben dicke Räder auf ihre Autos, legen sie tiefer und aus den Innenräumen dröhnt von halbwegs dicken Anlagen 90er Sound... Irgendwie hinten dran hier und so sehen die Jungs und Mädels auch aus. Es stinkt höllisch nach verbranntem Gummi hier in der Gegend und Papa streckt die Nase in die Luft.

Wir fanden das Industriegebiet wo der Qualm aufstieg, die Motoren heulten, die Reifen quitschten und mich Fehlzündungen von Motorrädern überlegen haben lassen was das denn alles soll. Mama sah die Autos die in einem abgesperrten Platz immer im Drift Kreise drehten bis die Reifen platzten und fragte mich und Papa was das so bringen würde. Sie verstünde gar nicht was die hier so treiben und wo der Sinn versteckt sei. Papa hat irgendwie weggehört, fand sich wohl in die 90er zurückversetzt und sagte nur was von "das versteht ihr nicht, sind halt pupertierende Jugendliche - aber irgendwie geil".

Nach zig Straßen- Gummi- Donuts sind wir dann wieder zum COOP Parkplatz zurückgeradelt - meine Eltern hätten sich Handschuhe gewünscht so frisch wars...


Juna.




Auf gehts, ich helf der Mama Wasser holen

Immer mehr Fjorde in Sicht


MjamMjam mit Löffel klappt jetzt auch schon recht gut

Das nenn ich eine Pause mit Aussicht

Die Fjord- Gangster





Die norwegischen Jungs mögen Volvos und Benze

Ringel Ringel Kreise bis alles stinkt




Menno, muss ich schon wieder nach Hause? Ist doch erst viertel nach 9

Tag 19

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