Freitag, 5. Juni 2015

Tag 39 - Der Buarbre- Gletscher lässt uns nicht an sich ran

Kinsarvik am Sorfjord begrüßte uns sonnig und ließ uns gut gelaunt aufstehen. Gleich früh morgens wurde ich wieder mal mit unter die Dusche entführt. Ich sah das schon auf mich zukommen als Mama und Papa mich ständig so kindisch fragten: „Juna, gehen wir heute wieder Duschi Duschi?“. Ich ignorierte diese Ansagen hartnäckig und tat mal so als wüsste ich nicht was die meinen aber nützte ja nix. Frisch und munter begann so unser Tag.

Eines unserer nächsten Hauptziele ist ja der Preikestolen, die 600 m senkrecht über dem Lysefjord thronende Felskanzel. Somit schlugen wir diese Richtung ein und fuhren auf der Straße 13 in Richtung Stavanger. Die 13 beziehungsweise ihre Umgebung ist erneut unglaublich abwechslungsreich und unsere Sehnerven werden ununterbrochen mit schönen Bildern gereizt. Im Gebiet des Preikestolen und danach werden wir uns ja leider schon im südlichsten Norwegen befinden und in bereits vier Tagen legt unsere Fähre von Kristiansand ab und bringt uns nach Hirtshals in Dänemark.

Wir hatten gestern Abend noch ausgemacht dass wir wenn heute das Wetter gut sein sollte die im Aldi- Reiseführer beschriebene Wanderung an die Gletscherzunge des Gletschers „Buarbre“ machen wollen. Um an den Startpunkt der Wanderung zu kommen soll man vom Ort Odda aus die rund 6 km lange Stichstraße ins Buartal fahren an dessen Ende man einen Bauernhof findet. An diesem Hof soll der Wanderweg losgehen der einen durch üppige Farnwälder und über Geröllfelder bis direkt an die Gletscherzunge führt.

Wir fuhren durch Odda, fanden auch auf Anhieb die Stichstraße die wir bis zum Gehöft nehmen sollten aber warum bremste Papa auf einmal am Eingang zur besagten Straße? Meine Eltern diskutierten wie ich meinte mitbekommen zu haben über ein einem Schild auf dem ein durchgestrichenes Wohnmobil zu sehen war. So ein Mist aber auch, Fahrzeuge über 2 m Breite dürfen hier nicht nach hinten fahren.

Da kam uns eine wie wir fanden geniale Idee, wir binden unsere Fahrräder los und fahren mit denen dann die 6 km bis zum Bauernhof und laufen dann zum Gletscher. Wir parkten direkt hier am Campingplatz und gesagt getan, Mama richtete Vesperbrote sowie Getränke und Papa machte sich daran die Räder vom Träger runter zu bauen. Er hatte bereits das erste weggemacht als wir ein paar besser gesagt viele unschöne Worte von hinten vernommen haben. Zwischen diesen Worten vernahmen wir welche die besagten dass das zweite Rad hinten einen Platten hat...

Flicken wollten wir jetzt nicht auch noch anfangen. Das erste Rad wurde wieder oben befestigt und aus lauter Frust packten wir trotzdem die Kraxe und der Rucksack voll mit allem was wir brauchen konnten – nun sollte gelaufen werden soweit uns die Füße tragen und im Notfall könnten wir ja runterwärts stoppen so war Mamas Gedanke. Sind ja nur etwa 6 km bis zum Hof hoch, 3 km durch die Farn- und Geröllwüste bis zur Gletscherzunge und alles wieder zurück...

Wir kamen ganz gut und guter Dinge am Hof an aber mussten dann dort leider von anderen Gästen und von einem Schild erfahren dass der Wanderweg aufgrund von Schnee usw. noch geschlossen sei. Na ja, es war auch bis hier her wunderbar und nach einem herzhaften Vesper gingen wir zurück zum Auto. Der sportliche Teil des Tages war hiermit bereits erledigt wobei ich es hinten in der Kraxe drin eigentlich gar nicht so anstrengend fand. Anschließend setzten wir unsere Fahrt fort und wollten noch bis kurz vor den Preikestolen kommen um dann am nächsten Tag relativ kurzfristig dort sein zu können.

Der Latevoss Wasserfall nötigte uns noch zu einem kurzen Zwischenstopp. Sein Wasser kommt von der Hardangervidda und stürzt über eine 400 m lange Wassertreppe zu Tal. Hier begegnete uns noch ein junger bärtiger Italiener auf einer 125er Vespa PX der ganz alleine von Italien aus mit seinem voll bepackten Gerät eine Norwegenreise machte. Wir wünschen ihm alles Gute für seine Tour!

Weiter auf der 13 begegneten uns noch ne Menge Oltimerlastwagen die wie wir bei Sonnenschein über Pässe fuhren von denen aus man noch Schnee und weitere Wasserfälle sah. Etwa 30 km vor dem Preikestolen stellten wir uns auf einen Platz zwischen Fjord, Straße und Schafweide und verbringen die Nacht.

Ich drück beide kleine Daumen für gutes Wetter morgen damit ich mich auf den Felsbrocken so hoch über dem Wasser hochtragen lassen kann.



Juna




Ich und meine Steine das ist eine besondere Beziehung...


Campingplatz in Kinsarvik

Nommel kurz rauskehra dann kaas losganga

Platte











Dieser kleine Stein steht mitten auf dem Campingplatz in Odda

Der Lattevossen


Voll bepackt auf Vespa- Tour







Für die, die es genauer wissen wollen:







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