Kinsarvik
am Sorfjord begrüßte uns sonnig und ließ uns gut gelaunt
aufstehen. Gleich früh morgens wurde ich wieder mal mit unter die
Dusche entführt. Ich sah das schon auf mich zukommen als Mama und
Papa mich ständig so kindisch fragten: „Juna, gehen wir heute
wieder Duschi Duschi?“. Ich ignorierte diese Ansagen hartnäckig
und tat mal so als wüsste ich nicht was die meinen aber nützte ja
nix. Frisch und munter begann so unser Tag.
Eines
unserer nächsten Hauptziele ist ja der Preikestolen, die 600 m
senkrecht über dem Lysefjord thronende Felskanzel. Somit schlugen
wir diese Richtung ein und fuhren auf der Straße 13 in Richtung
Stavanger. Die 13 beziehungsweise ihre Umgebung ist erneut
unglaublich abwechslungsreich und unsere Sehnerven werden
ununterbrochen mit schönen Bildern gereizt. Im Gebiet des
Preikestolen und danach werden wir uns ja leider schon im südlichsten
Norwegen befinden und in bereits vier Tagen legt unsere Fähre von
Kristiansand ab und bringt uns nach Hirtshals in Dänemark.
Wir
hatten gestern Abend noch ausgemacht dass wir wenn heute das Wetter
gut sein sollte die im Aldi- Reiseführer beschriebene Wanderung an
die Gletscherzunge des Gletschers „Buarbre“ machen wollen. Um an
den Startpunkt der Wanderung zu kommen soll man vom Ort Odda aus die
rund 6 km lange Stichstraße ins Buartal fahren an dessen Ende man
einen Bauernhof findet. An diesem Hof soll der Wanderweg losgehen
der einen durch üppige Farnwälder und über Geröllfelder bis
direkt an die Gletscherzunge führt.
Wir
fuhren durch Odda, fanden auch auf Anhieb die Stichstraße die wir
bis zum Gehöft nehmen sollten aber warum bremste Papa auf einmal am
Eingang zur besagten Straße? Meine Eltern diskutierten wie ich
meinte mitbekommen zu haben über ein einem Schild auf dem ein
durchgestrichenes Wohnmobil zu sehen war. So ein Mist aber auch,
Fahrzeuge über 2 m Breite dürfen hier nicht nach hinten fahren.
Da
kam uns eine wie wir fanden geniale Idee, wir binden unsere Fahrräder
los und fahren mit denen dann die 6 km bis zum Bauernhof und laufen
dann zum Gletscher. Wir parkten direkt hier am Campingplatz und
gesagt getan, Mama richtete Vesperbrote sowie Getränke und Papa
machte sich daran die Räder vom Träger runter zu bauen. Er hatte
bereits das erste weggemacht als wir ein paar besser gesagt viele
unschöne Worte von hinten vernommen haben. Zwischen diesen Worten
vernahmen wir welche die besagten dass das zweite Rad hinten einen
Platten hat...
Flicken
wollten wir jetzt nicht auch noch anfangen. Das erste Rad wurde
wieder oben befestigt und aus lauter Frust packten wir trotzdem die
Kraxe und der Rucksack voll mit allem was wir brauchen konnten –
nun sollte gelaufen werden soweit uns die Füße tragen und im
Notfall könnten wir ja runterwärts stoppen so war Mamas Gedanke.
Sind ja nur etwa 6 km bis zum Hof hoch, 3 km durch die Farn- und
Geröllwüste bis zur Gletscherzunge und alles wieder zurück...
Wir
kamen ganz gut und guter Dinge am Hof an aber mussten dann dort
leider von anderen Gästen und von einem Schild erfahren dass der
Wanderweg aufgrund von Schnee usw. noch geschlossen sei. Na ja, es
war auch bis hier her wunderbar und nach einem herzhaften Vesper
gingen wir zurück zum Auto. Der sportliche Teil des Tages war
hiermit bereits erledigt wobei ich es hinten in der Kraxe drin
eigentlich gar nicht so anstrengend fand. Anschließend setzten wir
unsere Fahrt fort und wollten noch bis kurz vor den Preikestolen
kommen um dann am nächsten Tag relativ kurzfristig dort sein zu
können.
Der
Latevoss Wasserfall nötigte uns noch zu einem kurzen Zwischenstopp.
Sein Wasser kommt von der Hardangervidda und stürzt über eine 400 m
lange Wassertreppe zu Tal. Hier begegnete uns noch ein junger
bärtiger Italiener auf einer 125er Vespa PX der ganz alleine von
Italien aus mit seinem voll bepackten Gerät eine Norwegenreise
machte. Wir wünschen ihm alles Gute für seine Tour!
Weiter
auf der 13 begegneten uns noch ne Menge Oltimerlastwagen die wie wir
bei Sonnenschein über Pässe fuhren von denen aus man noch Schnee
und weitere Wasserfälle sah. Etwa 30 km vor dem Preikestolen
stellten wir uns auf einen Platz zwischen Fjord, Straße und
Schafweide und verbringen die Nacht.
Ich
drück beide kleine Daumen für gutes Wetter morgen damit ich mich
auf den Felsbrocken so hoch über dem Wasser hochtragen lassen kann.
Juna
Ich und meine Steine das ist eine besondere Beziehung... |
Campingplatz in Kinsarvik |
Nommel kurz rauskehra dann kaas losganga |
Platte |
Dieser kleine Stein steht mitten auf dem Campingplatz in Odda |
Der Lattevossen |
Voll bepackt auf Vespa- Tour |
Für die, die es genauer wissen wollen:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen