56 Tage 8 Länder 1 Ziel: Tag 34 - Im norwegischen Spaßbad

Au menno, es war immer noch regnerisch heute morgen... Aber wir wollten uns davon nicht die Stimmung verderben lassen. Immerhin hatten wir in den letzten fünf Wochen ja eigentlich Glück mit dem Wetter. Unser Ziel für die nächsten zwei Tage war ja Bergen, die mit 265000 Einwohnern zweitgößte Stadt Norwegens. Die größte Stadt Norwegens ist die heutige Hauptstadt Oslo. Vom 13. Jhd. an war Bergen die Hauptstadt und bis 1830 auch die größte Stadt des Landes. Bergen stieg wirtschaftlich seit Ende des 12. Jhd. immer mehr auf weil sie günstig am Byfjord lag und viele hanseatische Kaufleute beherbergte die hier ihre wichtigsten ausländischen Handelsstationen hatten. Das ermöglichte gute Kontakte in die ganze Welt.

Nördlich von Bergen durfte nicht mit Fisch gehandelt werden und deshalb mussten alle Fischer ihre Fänge von den Lofoten nach Bergen bringen um sie dort den Deutschen anbieten zu können. Trotz vieler verheerender Brände, die Bergen immer wieder verwüstet haben, besitzt es die größte Anzahl an historischen Holzhäusern in ganz Europa. In Bergen wollten wir mindestens eine Stadtrunde drehen, dabei den historischen Stadtteil Bryggen besuchen und mit der Floibahn den Hausberg Floyen erklimmen. Laut Reiseführer hat die Europäische Kulturstadt des Jahres 2000 nur ein Problem, sie ist in Europa Regenweltmeister und es gäbe anscheinend kaum einen Tag im Jahr an dem man ruhigen Gewissens ohne Schirm aus dem Haus gehen kann.

Na das sind ja tolle Aussichten und das schaffts einem echt die Sorgenfalten auf die Stirn zu treiben... Aber es hellte auf, es war trocken und die Sonne kam nachmittags raus. Wir scheinten ja echt Glück zu haben. Wir waren guter Dinge dass das der Anfang von einem gänzlich sonnigen Tag morgen sein würde und haben beschlossen den restlichen Mittag im Spaßbad Bergen zu verbringen. Aber erst mal mussten wir dort hinkommen. Das Navi schickte uns an Berghängen entlang die so schmale Straßen hatten dass immer nur ein Auto durchkommen konnte. Oh je, und wir mittendrin mit dem Womo, bergauf und bergab. Wir haben ganz schön geschwitzt aber es ging dann mit ein paar Ausweichmanövern auf der Kante doch noch gut.

Manche Supermärkte haben anscheinend auch Sonntags geöffnet denn hier am großen Shoppingcenter in dem auch das Hallenbad liegt geht’s zu wie im Ameinsenhaufen. Papa hatte grad Mühe einen Parkplatz zu finden auf dem man den Mittag über stehen bleiben konnte. So, jetzt aber los, Badesachen packen und auf ins Rutschenparadies. Wir hatten eine riesen Tasche mit Spielsachen und Lunch- Paketen dabei. Ich war schon ne ganze Weile nicht mehr beim Baden aber als wir drin waren hab ich mich gleich wieder ans Baby- Schwimmen erinnert und bekam richtig Lust. Es ist hier aber wohl nicht üblich Liegen oder Bänke im Bad aufzustellen denn es gibt kaum mal nen Platz für unsere Riesen- Tasche. Egal, das Ding auf ne Bank gepfeffert und ab ins Becken.

Ganz schön viele Leute und Kinder hier drin aber es waren ja auch wir die sich ausgerechnet den Sonntag dafür ausgesucht hatten. Machte aber nix. Mama und Papa haben die großen Rutschen ausprobiert wobei Mama schon ne ganze Weile von Papa angestichelt wurde damit sie die eine steile Rutsche auch mal fährt. In dieser gings anscheinend ganz schön rasant zu und Mama wurde am Schluss in so eine Art Trichter geschossen, drehte sich einige male im Kreis und fiel dann letztendlich durch ein Loch im Trichter nach unten ins Becken. Ich hatte meinen Spaß schon beim Zukucken ;-)

Ich war dann noch im Blubberbecken und sogar ein paar Minuten in der Sauna. Schön aber anstrengend - ich sei anscheinend mit meinem Hirseflip in der Hand eingeschlafen noch bevor mein Gurtsschloss „klick“ machen konnte. Als ich aufgewacht bin standen wir schon auf dem Campingplatz „Bratland Camping“ 14 km außerhalb der Stadt. Hier gibt’s ne Busverbindung und in Gedanken sehen wir uns schon bei Sonnenschein in Bergen rumspazieren.

Man hört voneinander.

Juna