Hinter
dem Vorhang und den Isoliermatten blinzelte die Sonne durch. Heute
ist Pfingstsonntag und wir hatten nur geplant von diesem ruhig
gelegenen Parkplatz auf einen anderen geeigneten Park- oder
Stellplatz irgendwo zwischen hier und Trondheim zu fahren. Wir ließen
den Tag einfach auf uns zukommen. In Trondheim wollen wir zwei Tage
auf einem Campingplatz bleiben und unter anderem mal wieder einen
Städtetrip machen. Ein bisschen Trubel um uns rum könnte nicht
schaden und mal wieder gut tun.
Die
Landschaft war heute wieder mal anders als die Tage zuvor. Jetzt
sehen wir eher landwirtschaftliche Flächen mit viel grünen Wiesen
und frisch bearbeiteten Äckern. Wasser, Seen und Flüsse gibt’s
sowieso. Wir waren heute echte Sonntagsfahrer und schlichen dahin und glotzten aus dem Panoramafenster.
Wir
hielten auf nen Kaffee hier, wir hielten einfach mal so da und wir
hielten zwischendurch um auf die Fähre von Vennesund nach Holm zu
warten. Heute war nix weltbewegendes los worüber ich euch viel
erzählen könnte. Es ist sogar sehr ruhig und obwohl Feiertag ist
sehen wir kaum Leute auf der Straße, nicht um ihre Häuser herum,
nicht auf Fahrrädern und auch nicht in irgendwelchen Orten. Die
Häuser wirken eigentlich recht oft wie verlassen auf uns obwohl die
Gärten usw. gepflegt sind.
Orte
sehen hier auch anders aus als wir es kennen. Wir vermissen ein wenig
die bei uns so alltäglichen Altstädte, die verwinkelten Gassen mit
Kaffees oder Geschäften. Allgemein sehen wir in den weiten
Landstrichen echt selten Leute die sich irgendwo treffen, wir sehen
auch keine Festzelte oder Biergärten oder so wie bei uns von Dorf zu
Dorf in Deutschland. Bei uns ist an Pfingsten ja überall was
geboten. Am Hafen merken wir dass einige Norweger mit ihren Booten
und Freunden aufs Wasser rausfahren. Auch die wenigen Restaurants
sind so wie es aussieht voll besetzt.
Wir
fanden einen ähnlich schönen und ruhigen Platz am Wasser wie am
Abend zuvor um zu campen. Papa ging noch ein paar Kilometer Joggen
und hat wohl auch aufgrund dessen heute zum ersten Mal die bordeigene
Dusche ausprobiert. Er war ganz überrascht wie gut das hier drin
eigenlich ging - er roch sogar wieder total frisch als er da hinten raus kam. Er hatte erzählt dass er ein Stück die Straße
entlang lief und dann hoch in die Wälder bis zu einer idyllischen
Jagdhütte neben einem Bach mit Wasserfällen und wieder zurück.
Allerdings
sei ihm auch wieder aufgefallen dass hier und da viel Gruscht,
alte Eisenteile, Strommasten oder sogar Müll im Wald oder am
Wegesrand liegt. Eigentlich liegt den Skandinaviern ja recht viel an
ihrer Natur und deren Erhalt aber uns ist schon öfters aufgefallen
dass das wohl leider nicht auf alle zutrifft. Wenn dann mal was liegen
bleibt dann bleibts glaub auch für immer und ewig dort liegen...
Wir
freuen uns auf Trondheim und den Beginn von Südnorwegen ab morgen.
Schlaft
gut!
Juna
Das erste mal duschen im eigenen Womo |
Tag 27 |
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